Im vergangenen Mai war es für uns wieder einmal an der Zeit, die Koffer zu packen und unsere ahudefo Projekte in Afrika zu besuchen. Obwohl wir im ständigen Kontakt mit den ahudefo Mitgliedern vor Ort sind, ist es immer wieder lehrreich, sich ein eigenes Bild von der Situation in Uganda zu machen. Um euch an unseren Erfahrungen teilhaben zu lassen, haben unsere Erlebnisse niedergeschrieben:
13.5. Reise nach Uganda
Am 13. Mai war es endlich soweit, unsere Reise zu den ahudefo Projekten nach Afrika konnte losgehen. Abends machten wir uns auf den Weg zum Flughafen. Wir waren sehr gespannt darauf zu sehen, wie der Zubau an der Schule in Mwizi vorangeht. Außerdem freuten wir uns auf die Hochzeit von John und Shaphin, zu der wir eingeladen wurden sowie die geplante Dschungelwanderung zu den afrikanischen Berggorillas.
14.5. Gestrandet in Istanbul
Am Vormittag mussten wir einen ungewollten Zwischenstopp in Istanbul einlegen, da wir den Anschlussflug nach Afrika versäumt hatten. Wir nahmen es gelassen und haben noch ein paar Eindrücke aus der Millionen-Metropole eingefangen. Am Abend sollte es dann endlich weitergehen.
15.5. Ein langer Weg
Die Anreise nach Uganda hätte wahrlich besser laufen können. Zwei Stunden verspätet, kamen wir ohne Gepäck am Flughafen an. Schön, dass wir von Prosper abgeholt wurden, der uns mit seinem freundlichen Lächeln gleich wieder aufgemuntert hat.
Die Fahrt zu unserer Unterkunft in Uganda war jedoch reichlich turbulent. Starkregen und heftige Gewitter begleiteten uns auf den holprigen Straßen. Zum Glück hatte Prosper, unser Chauffeur, alles gut in Griff. In unserer Herberge angekommen trafen wir auch gleich auf den zukünftigen Bräutigam John. Wir wurden mit einem leckeren Frühstück versorgt und genossen die frisch geernteten Bananen.
16.5. Das Kinderfest im Shalom Center
Eigentlich wollten wir das House of Love besuchen, doch kurzfristig haben wir unsere Pläne geändert und sind in das Shalom Center gefahren. Hier wurde ein Kinderfest veranstaltet, an dem auch unsere Kinder aus dem House of Love teilgenommen haben.
Es wurde gesungen und getanzt – die Stimmung war großartig und wir haben uns sehr über die Einladung zum Mitfeiern gefreut. Es war schön, zu sehen, wie viel Freude das Fest den Kindern bereitet hat und dass es allen soweit gut geht.
17.5. Der kleine Leonard
Endlich durften wir den kleinen Leonard kennenlernen, das Baby, das zu Ostern ins House of Love gekommen ist.
Seine Mutter war gestorben und Father Emmanuel hat sich um ihn gekümmert. Hier im House of Love hat Leonard eine Pflegemutter, die sich liebevoll um ihn kümmert. Dank ihrer Fürsorge und dem sicheren Platz im House of Love entwickelt sich der kleine Leonard prächtig.
18.5. Tag der großen Feiern
Im Rahmen einer stimmungsvollen Messe wurde der kleine Leonard von Father Emmanuel getauft. Wir durften bei der schönen Tauffeier mit dabei sein. Um einen passenden Taufnamen für den Kleinen zu finden, musste nicht lange überlegt werden. Unser Findelkind ist rund um das Fest des Heiligen Leonhard (6. November) zur Welt gekommen. Wir wünschen dir alles Gute, Leonard!
Später an diesem schönen Tag ging es für uns gleich weiter zur nächsten Feierlichkeit: Shaphins Brautübergabe. Nach alter Tradition wird am Vortag der Hochzeit die Braut an die Eltern des Bräutigams übergeben. Der Bräutigam muss dann seine Braut „finden“, sodass am nächsten Tag geheiratet werden kann. Ein sehr schöner, alter Brauch in Uganda.
19.5. Die Hochzeit
Der große Tag war gekommen: John und Shaphin gaben sich mit Gottes Segen und vor Familie und Freunden das Ja-Wort. Nach der kirchlichen Trauung wurde ein großes Gartenfest für die beiden veranstaltet. Ein wunderbares Fest – es wurde gefeiert und gelacht und eine große Hochzeitstorte gab es natürlich auch.
Es war uns eine Ehre, Teil dieses schönen Hochzeitsfests zu sein und wir wünschen John und Shaphin für Ihre Ehe alles Gute!
21.5. Schule Mwizi
Der Zubau an die Schule in Mwizi macht gute Fortschritte. Wie waren selbst vor Ort, um uns den Stand der Bauarbeiten angesehen. Ein großes Dankeschön an alle Spender, die dieses Projekt möglich machen, vor allem an die SchülerInnen und LehrerInnen der NMS Schwanenstadt. Es ist unglaublich wie viel Gutes eure Spenden hier bewirken.
22.5. Schulkinder Fest
Zufällig hat am selben Tag an der Schule in Mwizi ein Schulfest stattgefunden. Wir durften mitfeiern und am Gottesdienst teilnehmen. Es ist schön und motivierend so viele glückliche Gesichter und so viel Fröhlichkeit bei den SchülerInnen zu erleben.
23.05. Ein Baby stirbt
Nach all den positiven Erlebnissen der letzten Tage wurden wir dann aber leider auch wieder auf den schmerzhaften Boden der Realität zurückgeholt und daran erinnert, wie wichtig und notwendig die Arbeit von ahudefo in Uganda ist: Ein drei Tage altes Baby wurde am Sonntag bei den indischen Schwestern ausgesetzt. Wir wollten es im Shalom Center aufnehmen, doch gestern ist das kleine Mädchen an Malaria verstorben. Möge ihre kleine Seele in Frieden ruhen.
24.05. Gorillawanderung
Zum Abschluss unseres Uganda-Besuchs wurden wir von den frisch gebackenen Eheleuten John und Shaphin mit auf eine aufregende Reise in den afrikanischen Dschungel genommen. Auf der Suche nach Berggorillas sind wir in den Wäldern auch bald fündig geworden.
Es war unglaublich beeindruckend und faszinierend, diese erhabenen Tiere in freier Wildbahn erleben zu dürfen.
25.05. Heimreise
Nach 10 aufregenden Tagen in Uganda ging es für uns dann wieder zurück nach Österreich. Die Reise zum Flughafen war sehr anstrengend. Für die Strecke von 270 km haben wir aufgrund von Polizeisperren und den schlechten Straßen neun Stunden benötigt. Aber Prosper hat uns wieder sicher in Entebbe abgeliefert, sodass wir den Anschlussflug nach Wien noch rechtzeitig erreicht haben.
In unserer Zeit hier konnten wir viele Erfahrungen sammeln und Eindrücke gewinnen. Wir durften viel Schönes miterleben, aber konnten auch sehen, wie schwer das Leben in Afrika sein kann und wie dringend die Unterstützung von ahudefo hier benötigt wird.
Voller Motivation und Tatendrang sind wir wieder zu Hause angekommen, um unsere Projekte in Uganda voranzutreiben und Hilfe zu leisten, dort wo sie so dringend benötigt wird.