„Unsere Reise zu den ahudefo-Projekten – Eintauchen in eine andere Welt!“ So haben Anita und Franz Baumgartinger den Bericht über ihre Zeit in Uganda genannt. Auch Anita und Franz waren überwältigt von den vielen, oft wunderschönen und doch oft bedrückenden Erlebnissen und Eindrücken.

„Wir sind interessiert, informieren uns über Bücher, sehen Dokumentarfilme, kaufen „fairtrade“, weil wir gegen die Ausbeutung der sogenannten „Dritten Welt“ Taten setzen wollen, … wir wissen und kennen viel von Afrika – so dachten wir… Und doch ist es ganz anders als in unseren Vorstellungen – überwältigt von der Schönheit des Landes, beschämt von der Armut vieler Menschen – war unsere erste Afrika-Reise ein Wechselbad der Gefühle.

Herrliche Natur und geschäftiges Treiben

Das grüne, üppige Land und der Queen-Elisabeth-Nationalpark ließen uns staunen – und auch die Geschäftigkeit, das bunte Treiben der vielen Menschen und vor allem der vielen Kinder, die überall neben den (meist) staubigen Straßen zu Fuß oder mit dem Motorrad unterwegs sind, die ihre Waren auf kleinen Geschäftsständen und ihre Dienste vor allem als Motorrad-Taxifahrer anbieten. Sie verbringen ihr Leben an der Straße – für uns unvorstellbar.

Gastfreundschaft und Armut

Die Begegnungen mit den Menschen in den verschiedenen Projekten von ahudefo waren geprägt von großer Freude und Herzlichkeit; wir wurden „warmly welcome“ empfangen und mit vielen kulinarischen Genüssen des Landes verköstigt, die sich die Menschen dort nur selten gönnen. Unser Tisch war stets reich gedeckt, während unsere Gastgeber sich auf ihren Tischen mit wenig zufriedengaben.

Schule und Bildung in Uganda: Begeisterung und Handicaps

Bei unseren Besuchen in den zwei Schulen von ahudefo erlebten wir die Freude der Kinder zu lernen, die hier in Österreich leider nicht selbstverständlich ist. Sie begrüßten uns mit einem Gedicht, einem Lied, tanzten, spielten, trommelten, … um ihren Dank und ihre Freude auszudrücken.
Viele Kinder haben täglich einen weiten Fußmarsch zur Schule oder sie bleiben im Schulinternat – weg von ihren Familien – bis zu den Ferien. Schulbildung ist nicht selbstverständlich, denn viele Eltern können es sich nicht leisten, ihre Kinder in die Schule zu schicken oder sie werden zu Hause als Arbeitskraft gebraucht. Wir erlebten auch den Stolz und die Begeisterung der Lehrerinnen und Lehrer, den Kindern durch Bildung bessere Lebenschancen zu bieten. Demütig, nachdenklich und beschenkt wurden bei diesen Begegnungen nicht nur einmal tief berührt unsere Augen nass.

Zu Besuch bei den Patenkindern der SportNMS Schwanenstadt

In den Waisenhäusern und in der Comunity von ahudefo durften wir „unsere“ Patenkinder und ihr Leben in den Gemeinschaften kennenlernen. Die Möglichkeit, einen Schlafplatz, zu essen, in die Schule gehen zu dürfen und eine liebevolle Betreuung zu haben, ist für diese Kinder ein großes Glück. Hautnah konnten wir spüren, wie sinnvoll auch hier jeder Cent ist, den wir hergeben bzw. unsere Schülerinnen und Schüler monatlich von ihrem Taschengeld sammeln.

Wir erlebten aber auch die andere Seite – Mzungus, so werden die Weißen in Uganda genannt, sind nicht überall gern gesehen, da spürten wir auch Ablehnung, Hass und Anfeindung … wir können es ihnen nicht verdenken, zu lange schon stehlen wir ihre Lebensgrundlagen, ihre Eigenständigkeit … es macht uns nachdenklich, traurig und beschämt – unser großer Reichtum und ihre Armut – das sind zwei Welten auf dieser, unserer gemeinsamen Erde.

Die vielen Eindrücke und Erlebnisse haben uns bereichert und so pathetisch es klingt, unser Leben verändert und tiefer gemacht.“

Liebe Anita, lieber Franz! Euer Bericht zeigt eindrucksvoll, wieviel Zukunft wir hier gemeinsam ermöglichen können und wieviel Arbeit aber noch vor uns liegt. Euer Engagement in der Schule, und das, was eure Schülerinnen und Schüler von der SportNMS Schwanenstadt beitragen, ist nicht hoch genug zu schätzen. Vielen Dank und Vergelt’s Gott!

Zu den AutorInnen:

Anita und Franz Baumgartinger unterrichten an der NMS Schwanenstadt. Unter dem Motto „Wir schenken Hoffnung und Zukunft“ unterstützen die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrerinnen und Lehrer der Schule seit mittlerweile vier Jahren vier Patenkinder in Uganda. Auf unserer Website finden Sie auch einen ausführlichen Bericht über dieses wertvolle Schulprojekt.

(https://www.ahudefo.at/blog/auszeichnung-schulprojekt/)

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