Reise nach Uganda 2023
Dankbar blicken wir auf die Reise nach Uganda zurück, wo wir wieder viele neue Eindrücke sammeln, Zeit mit den Kindern verbringen und über zukünftige Projekte entscheiden konnten.
Wir durften sowohl die Kinder aus der Community und in Kabahese, als auch die jüngeren Kinder im House Shalom und die älteren Kinder im House of Love besuchen und ihnen die Geschenke und Briefe der PateInnen überreichen. Sie sind jedes mal voller Freude, Neuigkeiten von ihren PatInnen zu erhalten. Es geht ihnen allen sehr gut, sie sind glücklich, da sie nun ihre Abschlussexamen hinter sich hatten und nun eine lange Ferienzeit (wie bei uns die Sommerferien) bevorstand. Wir konnten uns wieder davon überzeugen, dass die Mütter in den Waisenhäusern sich sehr gut um die Kinder kümmern und sie alles haben, was sie brauchen. Besonders beeindruckend ist jedes Mal zu sehen, wie sich die Kinder umeinander kümmern. Die Älteren unterstützen die Jüngeren und helfen mit; die Jüngeren lernen zu teilen und sind wie Geschwister füreinander. Sie lieben es gemeinsam zu spielen, Lieder zu singen und zu tanzen.
Die Tage in Uganda waren gefüllt mit unterschiedlichen Besuchen und Gesprächen. Wir durften uns am Anreisetag schon mit dem Vorstand von Ahudefo-Uganda treffen und über die aktuellen Themen und Projekte sprechen. Dies war sehr wichtig, da wir daraus die weiteren Tage planen konnten und uns konkret die anstehenden Projekte und Nöte ansehen konnten.
Wir besuchten die Schule in den Bergen in Mwizi und durften mit den Kindern und Lehrenden der Schule sprechen und ihnen Luftballons austeilen, über die sich nicht nur die Kinder riesig freuten. Wir erfuhren dort, dass die Schule gut läuft und viele der ärmeren Kinder in die Schule kommen. Jedoch setzen die Kinder dann teils oft wieder mehrere Jahre aus, da sie zu Hause gebraucht werden und das Schulgeld (2,50€ pro Monat), dann doch zu hoch ist. Dadurch sind die Klassen vom Alter sehr durchgemischt. Ebenso wurde uns mitgeteilt, dass, um die staatliche Lizenz für Prüfungen ab der 7. Schulstufe zu erhalten, die Schule einen Sportplatz bräuchte. Somit würde sie auch mehr Ansehen erhalten und die Kinder eine bessere Zukunft erhalten.
Als nächstes besuchten wir die Bananenplantage in Karama, die sehr gut läuft und durch die Ausweitung nun noch mehr Ertrag hat. Die Bananenplantage versorgt vor allem die Waisenhäuser und Community. Da die 3 Kinder der Familie, welche die Bananenplantage bewirtschaftet, mittlerweile Teenager sind, und sie bisher nur in einem kleinen Lehmhaus wohnten, entschieden wir uns schon im letzten Jahr, ein weiteres kleines Haus dazu zu bauen, wo die Kinder wohnen können. Dies wurde mittlerweile auch umgesetzt und die Familie ist sehr dankbar dafür.
Weiter ging es ins House of Love, wo wir herzlich mit Tänzen und Gesängen begrüßt wurden. Am darauffolgenden Tag sahen wir uns die neue Hühnerfarm an, die sehr guten Ertrag erbrachte. Anschließend besuchten wir die Bananenplantage, um die sich derzeit ein Witwer (56) kümmert und dort mit 6 Kindern in einem Rohbau ohne Fenster und Türen wohnt. Die Kinder sind zwischen 6 und 18 Jahren. Die Familie schläft am Boden, für uns unvorstellbar. Wir kümmerten uns darum, dass sie Matratzen erhielten und besprachen die Lage und weitere Ideen, aus dem Bau das Haus für die Kleinkinder zu erweitern und für die Familie ein weiteres kleines Haus zu bauen.
In den darauffolgenden Tagen besuchten wir weitere Teile Ugandas – Kabale, ein Ort andere Grenze zu Ruanda, wo wir am Lake Bunyonyi eine Bootsreise machen durften. Wir fuhren vorbei an zahlreichen kleinen Steinbrüchen wo Kinder die großen Steine zu groben Splitt zerkleinern. Wir fuhren zu einem Resort, dass John’s Schwester vor einigen Monaten gemeinsam mit ihrem Mann eröffnete.
Am darauffolgenden Tag machten wir eine geführte Wanderung zu den dort lebenden Pygmäen. Es gibt 3 Nationalitäten, die aus dem Kongo sind kleinwüchsig, jene aus Uganda und Ruanda sind normal groß. Sie haben bis 1991 im Wald gelebt, brauchten kein Geld und haben sich von der Jagd und von Früchten ernährt. Warum sie dann von der Regierung umgesiedelt wurden, ist uns nicht ganz klar. Angeblich weil sie den Tourismus stören, aus Artenschutzgründen und weil durch Rodung des Urwaldes auch ihr Lebensraum verschwindet. Vermutlich auch deshalb, weil sie im Gorillagebiet gelebt haben. Es handelt sich jetzt um 6.200 Personen. Nach der Übersiedelung sind viele aus falscher Ernährung, wegen Ansteckung verschiedener Zivilisationskrankheiten, welche sie vorher nicht kannten und weil sie teilweise überhaupt keine Nahrung gefunden haben, gestorben. Kirchliche Organisationen und NPO‘s habe sie unterstützt und für sie Land gekauft. Die Führung durch das Gebiet hat 20 U$ je Person gekostet. Damit werden sie unterstützt. Dieses Geld wird für die Gesundheitsversorgung und Ausbildung verwendet. Wenn etwas übrig bleibt, werden Unterkünfte gebaut. Sie werden jetzt von Jägern und Sammlern zu sesshaften Familien umgewandelt. Sie betreiben jetzt Landwirtschaft.
Die Familie die wir besucht haben lebt hier in 5 Generationen. Der Älteste ist über 100 Jahre. Die Behausungen in denen sie wohnen, sind für uns unvorstellbar. Sìe liegen nur auf einer Matte am Boden. Eine Frau mit 7 Kindern lebt in einem kleinen Häuschen, ihr Mann ist an Typhus gestorben. Es gibt zwischenzeitlich auch gemauerte Häuschen, welche für sie von NPOs zur Verfügung gestellt wurden. Vorwiegend für ältere Personen vorgesehen. Leider gibt es in Uganda keine Schulpflicht. Daher gehen viele nicht zur Schule, doch das Ziel der Organisationen vor Ort ist vor allem die Schulbildung der Kinder.
Am letzten Tag besuchten wir noch die neue Pfarrgemeinde von Father Emmanuel, ein weitläufiges Gebiet weit abseits der Zivilisation. Wir feierten gemeinsam die Sonntagsmesse – die Kirche war übervoll und es wurde uns gesagt, dass die Menschen oft viele Stunden zu Fuß unterwegs waren, um hier die Hl. Messe mitfeiern zu können. Es war wieder einmal beeindruckend und sehr schön.
Am Nachmittag hatten wir die abschließende Sitzung mit dem Vorstand von ahudefo-Uganda und besprachen die neuen Projekte und Ideen.
Dankbar blicken wir auf eine eindrucksvolle Reise zurück und freuen uns, mit euch das Erlebte teilen zu dürfen.
Dabei waren: Klaus Kritzinger, Max Groiss, Hans Staufer, Magdalena Kritzinger